Eine Karte zur Beileidsbezeugung

Ein Todesfall in der Familie, im Bekannten- oder Freundeskreis ist ein einschneidendes und tiefgreifendes Ereignis. Damit geht immer Trauer einher. Das Ausmaß der Erschütterung, die ein solcher Todesfall auslöst, kann jedoch sehr unterschiedlich sein. Das hängt natürlich auf jeden Fall zu einem Teil mit dem Alter der oder des Verstorbenen zusammen. Handelt es sich um eine junge Mutter oder einen Familienvater mit jungen Kindern, denen das Fundament unter ihren kleinen Füßen weggerissen wird? Oder geht es um einen Witwer, der schon seit geraumer Zeit den Wunsch hegt, aus dem Leben zu scheiden? Natürlich reißt der Tod eines Menschen immer ein Loch und doch kann man sich in einigen Fällen leichter damit abfinden als in anderen. Auch das macht das Schreiben einer Kondolenzkarte schwierig. Wie kann man dem Ausmaß des Verlustes mit angemessenen Worten gerecht werden? Was spendet den Hinterbliebenen wirklich Trost? Manche Sätze mögen etwas abgegriffen erscheinen, aber gleichzeitig hat es natürlich seinen guten Grund, dass sie oft verwendet werden und zwar einfach deshalb, weil sie wahr sind und sich im Herzen und den Gedanken der Trauernden verfangen.

Eigene Sätze formulieren oder auf bewährte Formen zurückgreifen?

Man kann deshalb also sehr gut vorgefertigte Karten benutzen und sie mit dem Satz In tiefer Anteilnahme ergänzen. Bekannte Formulierungen auf Kondolenzkarten sind beispielsweise:

„Du bist uns aus dem Leben entrissen, jedoch nicht aus unseren Herzen“

„Der Tod kann uns nicht trennen“

Name des Verstorbenen ist wie ein Stern, der auch noch nach seinem Erlöschen leuchtet“

Nach dem Ende der Zeit beginnt die Ewigkeit“

Christliche Trauerkarte oder auf andere Weise Trost spenden

Eine Rolle bei der Wahl der Worte für die Kondolenzkarte spielt natürlich auch, ob der Empfänger oder die Empfänger Christ bzw. Christin ist. Wer im christlichen Glauben lebt, kann sich für eine Bibelstelle entscheiden, wie zum Beispiel:

„Meine Zeit steht in Deinen Händen“

„Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Weges“

Diese Weisheit von Franz von Assisi trifft in der Regel auf ältere Menschen zu, die selbst zu der Erkenntnis gelangt sind, dass sie auf ihrem Lebensweg ihre Bestimmung erreicht haben.

Für Menschen, die sich nicht zum Christentum bekennen, ist es manchmal etwas schwieriger, ihre eigenen Trost spendenden Rituale und Worte zu finden. In diesem Fall kann man aus dem Fundus großer Dichter und Denker schöpfen, deren herausragendster Vertreter Johann Wolfgang von Goethe ist. Von ihm stammt u.a. folgender Trauerspruch:

Sie ist nun frei

und unsere Tränen wünschen ihr Glück

Folgende Worte von Dietrich Bonhoeffer können ein dauerhaftes Trostpflaster bilden:

Je schöner und voller die Erinnerung,

desto schwerer ist die Trennung.

Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.

Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,

sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

In der griechischen Mythologie wird der Tod als des Schlafes Bruder betrachtet. Auch das ist ein sehr tröstlicher Gedanke. Wie schön, dass es einen so großen Fundus an Gedanken geistiger Größen gibt, wenn die eigenen Worte unzulänglich erscheinen.

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