Wie verfasst man ein Kondolenzschreiben?

Karten zu erfreulichen Anlässen zu schreiben, ist einfach. Aber was schreibt man den Angehörigen bei einem Todesfall? Das ist unheimlich schwierig. Man möchte ganz bedachtsam die richtigen Worte wählen. Selbstverständlich gibt es feste Formen, die man für Kondolenzschreiben einsetzen kann, wie: Mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft bei der Bewältigung dieses schweren Verlustes. Das sind sprachliche Mittel, die man einsetzen und mit denen man im Grunde genommen nichts falsch machen kann. Gleichzeitig wirken sie jedoch sehr formelhaft und damit ein wenig leer bzw. abgegriffen. Es ist viel persönlicher, wenn man einen eigenen Text für die Kondolenzkarte schreibt. Aber natürlich will man sich in einer solchen Situation keinesfalls im Ton vergreifen und deshalb legt man jedes Wort auf die Goldwaage. Das ist sehr gut nachvollziehbar, aber so entsteht auch das Risiko, dass man am Ende keine Karte schreibt, weil einem schlichtweg die richtigen Worte fehlen.

An dieser Stelle werden ein paar Tipps gegeben, aber selbstverständlich gibt es keine allgemeingültigen Regeln für einen solchen Anlass.

Der Versuch sich in die Trauernden hineinzuversetzen

Zuerst einmal ist es natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, sich wirklich in die Gefühlswelt der Hinterbliebenen hineinzuversetzen. Jedoch bereits der Versuch das zu tun, hilft dabei, die richtigen Worte zu finden. Als Quelle kann man bei einem Trauerfall die Schriften von Elisabeth Kübler-Ross zu rate ziehen. Sie hat sehr viel Hilfreiches zu diesem Thema verfasst und von ihr stammt die Einteilung in Trauerphasen, die Sterbende und auch Hinterbliebene durchlaufen. Das kann einem einen gewissen Einblick geben.

Die richtige Anredeform wählen

Auch das hängt natürlich von der Beziehung ab, in der man zu den Hinterbliebenen steht bzw. die man zu dem oder der Verstorbenen hatte. Es fällt auf, dass bei Kondolenzschreiben und bei Beisetzungen oft eine sehr formelle Anrede gewählt wird. Wenn man zum Beispiel als Arbeitgeber sein Beileid aussprechen möchte und es um ein verstorbenes Belegschaftsmitglied geht, ist dann beispielsweise von Herrn Müller die Rede, während der Verstorbene bei allen als Tommi bekannt war. Damit wird eine Distanz aufgebaut, während der tatsächlich verwendete Spitzname viel mehr zu Herzen geht. Hier sollte man den Mut zeigen, einen informellen Sprachstil zu wählen, da die Hinterbliebenen das aller Wahrscheinlichkeit nach viel stärker wiedererkennen.

Nicht unbedingt zum Nominalstil greifen

Das gilt für die Wortwahl im Allgemeinen. Oft liest man: Mit großer Bestürzung haben wir von seinem Tod gehört. Das kann man auch folgendermaßen schreiben: Es tut uns so unendlich leid, dass er nicht mehr bei uns ist. Worte, die wirklich von Herzen kommen und eher der mündlichen Sprache entstammen, kommen in vielen Fällen besser an. Natürlich muss die Wortwahl für eine Trauerkarte würdevoll sein, um der Situation gerecht zu werden. Mittlerweile werden jedoch wirklich liebevolle und mitfühlende Worte in der Regel mehr geschätzt als pathetische.

 

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