In der Weihnachtszeit schreiben wir gerne Grußkarten an Bekannte und Verwandte. Das geschieht oft, weil das erwartet wird oder weil wir selbst eine Karte von ihnen bekommen haben. Aber wie viele Mitbürgerinnen und Mitbürger leben in Seniorenheimen oder müssen die Zeit im Krankenhaus verbringen oder sind neu zu uns gekommen und fühlen sich deshalb regelrecht entwurzelt? Wäre es da nicht eine schöne Idee, den etwas Einsamen, Fremden oder Kranken eine schön gestaltete Karte zukommen zu lassen.
Eine für ALLE
Man könnte eine solche Weihnachtskarte an der Pforte oder im Aufenthaltsraum anbringen oder an der Kaffeetafel durchreichen. Das könnte dann auch gleich für Gesprächsstoff sorgen und würde den Zusammenhalt stärken. So eine Überraschung bringt ein kleines Licht ins Haus. Gerade weil der Absender niemanden persönlich kennt, aber doch an sie denkt, gibt es ihnen das Gefühl nicht vergessen zu sein. Und weil die Karte alle anspricht, braucht niemand traurig auf den Mitbewohner schauen, weil der eine Karte bekommt und der andere nicht. In unserer Leistungsgesellschaft fühlen sich Alte, Kranke und Zuwanderer in vielen Fällen etwas ausgeschlossen. Es gibt immer traurige und konfrontierende Zwischenfälle, die sie in diesem Glauben bestärken. Deshalb ist es besonders wichtig, diesen Personengruppen Zuspruch zukommen zu lassen. Damit sie auch erleben, dass sie nicht ausgegrenzt werden. Hoffentlich behalten sie auch diese Zeichen in Erinnerung. Leider ist das Gehirn so angelegt, dass negative Erfahrungen viel stärker und länger im Gedächtnis bleiben. Umso mehr ein Grund möglichst viele Signale des Dazugehörens zu senden. Auch das Personal darf sich mitfreuen, denn auch sie sind mit eingebunden in die guten Wünsche und geben sie sicher gerne weiter. Man redet oft vom Pflegenotstand. Solche Zeichen der Anerkennung können dazu beitragen, dass Pflegekräfte ihren wertvollen Beruf nicht an den Nagel hängen.
Mit einer kleinen Geste den Tag erhellen
Es sind oft Kleinigkeiten, die große Freude bringen und das ist doch unbedingt die Mühe wert. Darüber hinaus macht es auch Freude, die Karte zu erstellen. Das kann man zum Beispiel in Form von Fotokarten mit farbenfrohen Motiven machen. Gerade die Farben Grün und Rot strahlen Wärme und Mitgefühl aus. Deshalb kommt eine in diesen Farben gehaltente Karte sicherlich besonders gut an. Mit einem Weihnachtsgedicht oder einem Liedvers kann man darüber hinaus viel bewirken. Vielleicht kennen die Empfängerinnen und Empfänger den Liedvers und fangen spontan im Chor an zu singen!
Natürlich dürfen Sie auch ein eigenes Gedicht verfassen. Das Reimen ist schließlich ein vergnüglicher Zeitvertreib. Der Weihnachtsgruß in Gedichtform könnte zum Beispiel folgendermaßen lauten:
Unbekannterweise geht mein Gruß
auf diese Reise.
Doch er kommt von Herzen
hilft gegen manche Schmerzen.
Frohe Weihnacht überall
klingt es durch den ganzen Saal .
Möge diese Karte
allen Freude bringen!
Reichen Sie sie weiter,
dann könnte es gelingen.
Es wäre schön, wenn Sie an dieser Stelle dazu inspiriert wurden, einen Weihnachtsgruß an eine Pflegeeinrichtung, ein Seniorenheim, eine Flüchtlingsunterkunft oder eine sonstige gemeinnützige Einrichtung zu schreiben!